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Über mich

Hallo und Willkommen.
Diese Website soll verkünden: Es gibt mich, ich schreibe, kümmere mich um ein paar Blogs und wünsche mir, dass die Welt davon erfährt. Das ist doch schon mal eine ganze Menge. Meine Verortung in der realen Welt vielleicht noch: Mein Hauptquartier steht in Potsdam und ich treibe mich gern in Havelnähe herum. An dem Bild von mir erkennt ihr, das geht schon eine ganze Weile so:

Dürfen es ein paar Infos mehr sein?
Das Schreiben habe ich in frühester Jugend als Hobby für mich entdeckt. Dieser Satz, in ähnlicher Form, findet sich in fast jeder Autoren-Vita. Sagen wir so: Ich war ein ganz normales Kind, habe eifrig Schreiben gelernt, mich auf das Lesen-Können gefreut, mir Bücher aus der Bibliothek geholt und mir viel Quatsch ausgedacht. Erst später kam ich darauf, den Quatsch durch Aufschreiben in Geschichten zu verwandeln. In der vierten Klasse zeigte ich meiner Lehrerin eines meiner Schreibhefte und durfte etwas vorlesen. Mein Outing, wenn man so will.

Bevor ich mich in Erinnerungen verliere: Das mag an dieser Stelle genügen. Sollte ich eines Tages meine Memoiren schreiben, gehe ich mehr ins Detail. Das Schreiben begleitete mich über Schulzeit und Jugend hinweg mit wechselnder Intensität. Bis es in die Mitte rückte, sollte noch viele Jahre dauern.

Beruflich war ich anfangs sehr technisch unterwegs. Ich habe Werkzeugmacher gelernt, gleich nach der Ausbildung meine 18 Monate Wehrdienst absolviert und dann in der Elektronikindustrie angefangen. Statt um Stahlbleche und Metallspäne in der Schlosserei, wie zum Ende der Lehrzeit, drehte sich jetzt alles um Siliziumscheiben und Oxidschichten. Das gefiel mir besser, weil filigranere Handgriffe und mehr Kopfarbeit gefordert waren. Es ging um die Herstellung von Halbleitern für Transistoren und innerhalb der komplexen Abläufe spezialisierte ich mich auf die Hochtemperaturprozesse. Diffusion nennt sich das, wenn hochreine Siliziumkristalle bei weit über 1.000 Grad Celsius gezielt mit Fremdatomen verunreinigt werden, um in fest definierten Schichten bestimmte Leitungseigenschaften zu erzeugen. Das waren sehr spannende Jahre, zumal in der ersten Hälfte der 80er Jahre die DDR kräftig in die Mikroelektronik investierte und zum Weltniveau aufschließen wollte. Deshalb arbeiteten wir mit moderner Fertigungstechnik und wurden zum Vorzeigeprojekt. Mit der Gründung einer so genannten Jugendbrigade wurden wir Teil der großen „ökonomischen Strategie“ und politisch entsprechend vermarktet. Ich sollte Schulungen und Besprechungen besuchen, wurde zu Erfahrungsaustauschen und Tagungen geschickt, fuhr zu Konferenzen und hielt Reden, die sich Diskussionsbeiträge nannten und in denen sich alles um Leistungsverpflichtungen und Planerfüllung drehte. Ich ließ mich begeistern und überzeugen. Ich glaubte, das mit dem Sozialismus und dem Weltniveau könnte was werden. Nebenbei machte ich einen Abiturkurs in der Abendschule und als ich gerade dabei war, ein wenig Ökonomie zu studieren, kamen die Wende und der Mauerfall. Aus all den ideologischen Sprechblasen entwich die heiße Luft und wirbelte alles durcheinander.

Mich wirbelte es zur Mikroelektronik zurück, doch für Transistorchips ‚Made in GDR‘ gab es keine Hoffnung. Druckköpfe für Tintenstrahldrucker wurden jetzt mein Thema, die mit dem Know-how, dem Equipment und dem Kapital von Weltkonzernen marktfähig werden sollten. Wie sowas geht, lernte ich West-Berlin. Parallel dazu beschäftigte ich mich mit Informatik, schaffte mir den ersten Computer an und ließ mich in einem Fernstudium zum Programmierer ausbilden. Das erwies sich als gute Idee, denn die Sache mit den Tintenstrahlern ging nicht gut aus. Die Druckköpfe konnten im knallharten Wettbewerb nicht bestehen, die Fertigung wurde eingestellt und für mich war wieder eine Neuorientierung angesagt. Eine Weile beaufsichtigte ich Montageautomaten für die Herstellung von Telefondosen, doch als auch das ins Wackeln geriet, weil die Kosten mit jedem Kilometer weiter nach Osten geringer wurden, besann ich mich auf meine neu erworbenen und die latent immer vorhandenen Kompetenzen.

Das Internet hatte seinen Siegeszug begonnen. An immer mehr Computern schnurrten Modems, raunte es „Bin ich schon drin?“ und ein Unternehmen, das auf sich hielt, musste eine Homepage haben. Ich fing bei einem Internet-Provider an und machte dabei mit, Firmen ins Internet zu holen. Ich lernte texten: Verkaufsunterlagen, Präsentationen, Newsletter. Ich lernte konzipieren: Homepages, Webstrukturen, Internet-Shops. Ich durfte programmieren: Skripte, Formulare, Datenbanken. HTML und CSS waren zunächst Neuland, doch durch meine Vorkenntnisse war ich schnell auch damit vertraut. Ich ergriff die Chance, mich stärker mit konzeptionellen und inhaltlichen Fragen zu beschäftigen. Schritt für Schritt wurden Texte zu meinem Beruf. Zur Jahrtausendwende war die Zeit reif, in eine Multimedia-Agentur zu wechseln. Nun war ich Texter, zuständig für Konzepte von interaktiven Medienprojekten. Präsentationen, Flyer, Broschüren, Webinhalte, bis hin zu Presseartikeln und Redetexten für die Geschäftsführung entstanden auf meinem Schreibtisch. Interaktives Fernsehen, Virtual Reality und Multimedia-Showrooms gehörten zu den Themen. Als Quereinsteiger eignete ich mir rasch die nötigen Fähigkeiten an, um im Medien- und PR-Umfeld erfolgreich bestehen zu können. Die Agentur eilte von einer Vision zur nächsten und hatte einen Börsengang unmittelbar ins Auge gefasst, als in der Schlussphase der New-Economy-Krise auch für sie die Dotcom-Blase platzte. Einmal mehr erwiesen sich vollmundige Ankündigungen als hohl, nur diesmal platzte die Blase mit einem so lauten Knall, den ich bis auf die Insel Kos hören konnte, wo ich gerade im Urlaub war.

Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit blieben mein Arbeitsfeld. Ich arbeitete im PR-Bereich für kleine Agenturen, in denen naturgemäß immer Allrounder gefragt sind. Je nach Projekt war ich Texter, Redakteur, Lektor, Journalist, Berater oder Webmaster. Mal mehr, mal weniger, meist gleichzeitig. Viel gäbe es darüber noch zu erzählen, doch ich will an dieser Stelle ein paar Sätze zu mir als Autor einflechten.

Nach dem plötzlichen Erlöschen der Multimedia-Agentur fiel ich für ein paar Monate in ein Loch. Ich hatte den Job gemocht und war voller Zweifel, jemals wieder adäquat unterzukommen. In dieser Zeit intensivierte ich das kreative Schreiben, erst als therapeutische Maßnahme zur Selbstreflektion, dann für Kurzgeschichten. Es gab einen großen Vorrat an Ideen und nun hatte ich Zeit. Ich schloss mich einer Schreibgruppe im Internet an, in der Texte kritisch besprochen wurden und nahm schließlich sogar an einer Ausschreibung für eine Anthologie teil. Im Februar 2003 hielt ich dann die erste in einem Buch gedruckte eigene Geschichte in den Händen. Zehn Jahre später, im März 2013, waren genug Kurzgeschichten beisammen, sie in einer Sammlung herauszugeben.

Noch ein Thema harrt der Erwähnung: Mein Werbeservice für Bücher. Ungefähr um das Jahr 2010 wurden die E-Books und das Selfpublishing eine große Sache. In den Schreibgruppen, in denen ich mich im Internet tummelte, gab es viele Autoren, die den Schritt wagten. Doch insgesamt fehlte es an Möglichkeiten, auf seine Publikationen aufmerksam zu machen. Meine Idee war, einen Blog zu eröffnen, dort die E-Books vorzustellen und, auf Facebook über eine eigene Gruppe, auf Twitter mit einem eigenen Account, gemeinsam für die Veröffentlichungen zu werben. Einen Blog für vernetztes Buchmarketing nannte ich das, wo Autoren kollegial eine Werbegemeinschaft bilden. Das eBook-Sonar (heute Buch-Sonar) war geboren. Das Projekt ging sich gut an, doch das Internet und die Sozialen Medien entwickeln sich dynamisch. Nach zwei, drei Jahren schon zerstob die Gemeinschaft, die alten Kameradinnen und Kameraden erprobten andere oder eigene Wege, während das Buch-Sonar sich weiter hoher Akzeptanz erfreute. Andere, neue Autoren interessierten sich für den Service, mein Zeitaufwand stieg und weil ich den Werbeblog in meiner Freizeit betrieb, bildete sich sogar eine Warteliste über mehrere Wochen. Ich machte das gern, freute mich über die wachsende Community und jedes Dankeschön. Doch mischten sich gelegentlich auch Misstöne darunter, was ich angesichts einer freiwilligen und kostenlosen Werbehilfe schon verwunderlich fand. Anspruchsdenken, Überheblichkeit und Besserwisserei will ich es mal nennen, ohne dies mit Beispielen zu illustrieren. Am meisten jedoch ernüchterte mich die Beobachtung, dass immer öfter die Autoren nach dem Abladen ihrer Werbung wortlos und auf nimmer Wiederhören verschwanden und sich nicht einmal recht am Verteilen ihrer eigenen Buchvorstellungen in den Netzwerken zu beteiligen wussten. Ich dachte schon darüber nach, das Projekt leise auslaufen zu lassen, als eine üble Krankheit mir die Entscheidung abnahm. Neben den Schock über die Krebsdiagnose trat die notwendige Behandlung mit Operation, Reha und Rekonvaleszenz. Meine Aktivitäten im Internet kamen über viele Monate zum Erliegen, ich selbst jedoch berappelte mich.

Das Leben (meines wie das meiner Familie) kam wieder ins Gleichgewicht und mein Blick fiel auf das Buch-Sonar. Nach wenigen Posts war es wiederbelebt, die Gemeinschaft der Follower erinnerte sich, die treue Autorenschaft freute sich. Es wäre auch schade gewesen, eine mit Mühe und Herzblut aufgebaute Plattform einfach so verschwinden zu lassen. Ein wenig war es auch ein Anknüpfen an die Erfolge von ‚vor der Zäsur‘. Die Buchwerbung funktionierte, die Reichweite stellte sich wieder ein, nur eines änderte sich: Das Projekt sollte fortan ernst genommen, als Dienstleistung anerkannt und meine Arbeit dafür honoriert werden. Es galt, die Buchwerbung zu professionalisieren und eine Gebühr zu erheben. Natürlich war ungewiss, wie diese Veränderung aufgenommen würde, doch die Autoren akzeptierten es, eine Aufwandsentschädigung zu zahlen und hielten den Betrag für angemessen. Nebenbei gesagt, versetzten mich diese Einnahmen in die Lage, einige kostenpflichtige Apps zu buchen, um die Abläufe zu verbessern und zu beschleunigen. Einiges, was früher zeitraubend per Hand getippt und versendet wurde, macht sich heute automatisch auf den Weg. Inzwischen gibt es das Buch-Sonar seit mehr als zehn Jahren und es wird, so ich durchhalte und der Nachschub an Büchern nicht versiegt, noch viele Jahre auf Sendung bleiben.

Nun bin ich doch schön ins Plaudern geraten und meine anderen Blogs habe ich noch gar nicht erwähnt. Aber belassen wir es dabei und kommen zum Ende. Ihr werdet allem begegnen und noch mehr von mir erfahren, wenn ihr euch auf meiner Autoren-Website umschaut. Ich trage einen Vorrat an Erfahrungen, Kenntnissen und Vorhaben mit mir herum und will euch hier zeigen, was ich daraus mache. Viele Ideen, Notizen und Fragmente warten noch darauf, von mir als Geschichte erzählt zu werden. Hoffentlich finde ich reichlich Zeit dafür. Ich werde berichten, wie es beim Schreiben vorangeht und für welche Veröffentlichungen und Blogbeiträge ich mir viele Leser wünsche.

Viel Spaß auf meinen Seiten. Und wenn euch beim Anschauen plötzlich ein nettes Wort auf den Lippen liegt, schreibt es mir in die Kommentare.

2 Kommentare

  1. Verena

    Hallo Lutz, was für ein inspirierender und ermutigender Lebenslauf! Und zudem so locker erzählt, dass ich mich quasi aus Versehen festgelesen habe🤩 . Viel Erfolg mit allen deinen Projekten!

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